Wir zwei von lesemehrwert.de waren dabei, als der Benjamin der populären TV-Show »Die Höhle der Löwen«, »Frank Thelen – Die Autobiografie: Startup-DNA – Hinfallen, aufstehen, die Welt verändern« auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse am Stand des ZEIT-Magazins live vorstellte. Die ebenfalls zum Interview angekündigte Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, Staatsministerin Dorothee Bär (CSU), die im Mai 2018 mit Frank Thelen die Innovation Council ins Leben rief, nahm − wohl wegen der seinerzeit unmittelbar bevorstehenden bayerischen Landtagswahl − leider nicht an der Buchbesprechung teil.
Frank Thelen – Die Autobiografie: Startup-DNA
„Chancen zu sehen und den Mut zu haben, sie konsequent zu nutzen, unterscheidet den Macher vom Verwalter“
Wir schauen uns des Öfteren die oben erwähnte unterhaltsame VOX-Gründer-Show an, in der Frank Thelen zusammen mit anderen populären Unternehmern auf Menschen mit innovativen Ideen trifft. So wuchs nach dem Interview unsere Neugier, mehr über seinen Werdegang zu erfahren.
Das Interesse am Unternehmertum ist groß
Auch unser Sohn wartet schon darauf, dass wir das Buch endlich ausgelesen haben und an ihn weiterreichen. Wie viele junge Leute möchte er wissen wie es Frank Thelen − der bereits im Alter von 18 Jahren sein erstes Unternehmen gründete − schaffte, aus eigener Kraft zum Millionär und erfolgreichen TV-Promi zu avancieren.
Erste Erfolge
Wir haben Frank Thelen bei seiner erzählerischen Rückreise in seine Kindheit, Schul- und Jugendzeit und bei seinen ersten Schritten zum Unternehmer begleitet. Im ersten Teil seiner Autobiografie erklärt er, woher er möglicherweise seine Startup-DNA mit auf den Weg bekommen hat: „Zu 80% bist du deines Glückes Schmied, aber das meiste ist erlernbar. Du kannst auch mit einer schwierigen Jugend viel erreichen. Aber manches wird eben auch vererbt – die Macht der Gene. Und wer – anders als ich – in der Schule aufgepasst hat, der weiß, dass vererbte Eigenschaften auch gerne mal eine Generation überspringen. Ich bilde mir ein, dass mein Großvater, den ich leider nie kennengelernt habe, mir seine Unternehmergene mitgegeben hat. Er war eigentlich Landwirt, hat aber schon früh geschickt Grundstücke gekauft, die später zu Bauland wurden. Die Landwirtschaft schlief ein, das Immobiliengeschäft florierte. Mein Unternehmerherz bedauert, dass weder mein Vater noch mein Onkel das Geschäft fortgeführt haben. Sie sind ihren eigenen Berufen nachgegangen, das Immobiliengeschäft wurde aufgegeben. Bei mir sind die Unternehmergene aber wieder aktiv geworden, und ich habe schon in meiner frühen Jugend angefangen, Geschäfte zu machen.“
… und harte Niederlagen
Wie es nun einmal leider oft so ist im Leben, musste auch Frank Thelen Feder lassen und drastische Rückschläge hinnehmen. Nicht zuletzt durch eigene Fehler, wie er im Kapitel »Die Katastrophe« selbstkritisch einräumt. Was war passiert? Im Zuge des Zusammenbruchs des sogenannten Neuen Marktes musste auch der damals 24-jährige Selbstständige schweren Herzens Insolvenz anmelden – um sich danach ohne Job und ohne Verdienst – dafür aber mit sage und schreibe 1 Million (!) Schulden am Hals – am Boden zerstört in seinem alten Kinderzimmer wiederzufinden.
Wie ging es weiter?
Frank Thelen gab sich nicht auf. Nach und nach gewannen sein Optimismus und Unternehmergeist wieder die Oberhand. Mit großer Disziplin und Kraftanstrengung gelang es ihm, sich nach dem bewährten Münchhausenprinzip selbst am Schopf zu packen, sich aus dem Sumpf zu ziehen und neue Pläne zu schmieden. Ganz ohne den seelischen Rückhalt seiner Familie hätte es aber wohl kaum geschafft, so schnell wieder auf die Beine zu kommen. Wer selbst einmal wirtschaftlichen Schiffbruch erlitten hat, weiß, wie wichtig in einer solchen Situation moralische Unterstützung und familiäre Solidarität sind. Der Autor ist seinen Eltern noch heute unendlich dankbar, dass sie ihm damals beistanden und ihn nicht fallen ließen.
Erfahrung ist der härteste, aber beste Lehrmeister
Verständlich, dass der Autor den ersten Abschnitt seines Werdegangs nicht zur unbedingten Nachahmung empfiehlt. 😉 Was aber gerade junge Menschen aus Frank Thelens finanzieller Bruchlandung lernen können, ist dessen bitter gewonnene Erkenntnis, nie noch einmal in seinem Leben bedenkenlos volles Risiko zu fahren und für eine hohe Kreditsumme leichtfertig eine persönliche Bürgschaft zu unterschreiben. Frank Thelen fasst die Lehre, die er aus seinem Absturz in jungen Jahren gewonnen hat, wie folgt zusammen: „Es gibt keinen einfachen Weg zum schnellen Erfolg – aber sicher effektivere als meinen. Und wenn ich aus dieser Geschichte etwas gelernt habe, dann das: Frank 2.0 kam von ganz tief unten und wusste bei jedem Meter, den er aufstieg, wie unfassbar schnell es jeden Tag wieder nach unten gehen kann.“
Von da an ging’s bergauf
Mit 26 Jahren startete Glückskind Frank Thelen dann endgültig in sein zweites Leben. Ab diesem Abschnitt schildert er packend und unterhaltsam detailgetreu, wie es ihm Schritt für Schritt mit eisernem Willen, Fleiß und Köpfchen gelang, ›der‹ Frank Thelen zu werden, der er heute ist. Mögen ihm noch viele Dinge gelingen, der er sich vorgenommen hat.
Frank Thelen – Die Autobiografie: Startup-DNA
– Hinfallen, aufstehen, die Welt verändern –
(ISBN 978-3-86774-611-3) ist als 288 Seiten starke, gebundene Flexcover-Ausgabe mit Fotostrecke zum Preis von € 22,00 im Murmann Verlag erschienen.