Ein Sohn ist uns gegeben − Commissario Brunettis 28. Fall / Donna Leon

Donna Leon: Ein Sohn ist uns gegeben − Commissario Brunettis 28. Fall
Ein Sohn ist uns gegeben − Commissario Brunettis 28. Fall / Donna Leon

Als treue Fans der berühmten Venedig-Krimis von Donna Leon haben wir nach dem Vorgänger ›Heimliche Versuchung‹ selbstverständlich auch wieder ihren neusten Roman mit dem Titel »Ein Sohn ist uns gegeben − Commissario Brunettis 28. Fall« gelesen.

„Erlesene Krimikost mit Kultstatus”

Uns macht es immer wieder Laune, den sympathischen Venezianer sowohl bei seiner Polizeiarbeit als auch bei seinen literarischen Ausflügen in die Welt der griechischen Tragödie zu begleiten und dem Feinschmecker beim Genießen venezianischer Köstlichkeiten auf den Teller zu schauen.

Wenn der patente Commissario in der altehrwürdigen Lagunenstadt mit Unterstützung seines Teams und Computergenie Signorina Elettra auf nicht immer ganz legalen Kanälen wichtige Hintergrundinformationen einholt, erwacht Seite um Seite auch beim Leser das Jagdfieber.  Selbst dann, wenn man wie der Commissario längst ahnt, wer der Mörder ist, fesselt es doch jedes Mal aufs Neue, wenn sich die Hand der strafenden Gerechtigkeit wie ein Strick immer enger um den Hals des Verdächtigen legt.

Ziemlich beste Freunde

Die Geschichte beginnt im Palazzo der Familie Falier mit einem Männergespräch unter vier Augen. Conte Orazio Falier sorgt sich um einen alten Schulkameraden und bittet seinen Schwiegersohn Guido Brunetti inoffiziell um Informationen über einen jungen Mann, zu dem sein langjähriger Freund Gonzalo eine leidenschaftliche Zuneigung gefasst hat. Der betagte, vermögende und kinderlose Homosexuelle will das Objekt seiner Begierde jedoch nicht etwa heiraten, sondern als Sohn und Erben adoptieren. Beim Conte schrillen alle Alarmglocken. Er befürchtet zu Recht, dass der smarte, elegant auftretende Gigolo nur auf die kostbaren Kunstschätze und das Vermögen seines Gönners aus ist.

Ein unerwarteter Todesfall

Als Senor Gonzalo bei einem Besuch in seiner spanischen Heimat auf offener Straße zusammenbricht und verstirbt, kommen die Dinge ins Rollen. Nach der Beisetzung reisen eine langjährige gute Freundin und ein weiterer alter Freund des Verstorbenen zu seiner Trauernachfeier nach Venedig. Im Hotel kommt es am nächsten Tag dann zu einem weiteren unerwarteten Todesfall, der allerdings nicht natürlicher Art ist. Obwohl Brunetti ahnt, wer hinter diesem heimtückischen Verbrechen steckt, kann er den mutmaßlichen Mörder nicht verhaften, da die Indizienkette unvollständig ist. Der Commissario tritt wochenlang frustriert auf der Stelle. Erst als ihm Signorina Elettra nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub brisante Behördendokumente aus Spanien präsentiert, lüftet sich das Geheimnis um das Tatmotiv. Und als er dann noch den entscheidenden Tipp zur Sicherung des erforderlichen Beweismaterials bekommt, kann er endlich gezielt darangehen, den sich in vermeintlicher Sicherheit wägenden Täter zu überführen.

Verbrecherjagten mit Charm, Flair und Niveau

Selbstredend dreht es sich auch im neusten Brunetti-Fall nicht allein um die Aufklärung eines Mordes, Totschlags oder eines anderen Verbrechens. Der langjährige Erfolg dieser stilvollen Krimiserie beruht u. a. auch darauf, dass im Lauf der routinemäßigen polizeilichen Ermittlungen  brisante gesamtgesellschaftliche und juristische Probleme erörtert, verzwickte zwischenmenschliche Beziehungen ausgeleuchtet und moralisch-philosophische Fragen aufgeworfen werden.

Der neue, 307 Seiten starke Bestseller

Ein Sohn ist uns gegeben: Commissario Brunettis 28. Fall / Donna Leon

(ISBN 978-3-257-07060-6) ist als gebundene Ausgabe im Schutzumschlag zum Preis von € 24,00 im Diogenes Verlag erschienen.

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