Der deutsche Film »Der Medicus« des Regisseurs Philipp Stölzl − frei nach dem gleichnamigen Weltbestseller des Schriftstellers Noah Gordon − , der Ende Dezember 2013 in unsere Kinos kam und dort ein breites Publikum begeisterte, liegt mittlerweile auch als DVD vor.
Da der Film immerhin 150 Minuten lang ist, kann man ihn natürlich viel bequemer daheim vom Sofa aus – wenn möglich auf einem großen Flachbildschirm – anschauen, als im engen Kinosessel. So kann man bestens große Emotionen, einzigartige Landschaften, prächtige Kulissen und Filmmusik genießen.
Die Story beginnt auf einem Marktplatz im England des 11. Jahrhunderts, als überall in Europa noch durch das Land reisende, mehr oder wenige heilkundige „Bader“, die Aufgaben heutiger Ärzte und Chirurgen wahrnahmen und die Bevölkerung mit rauen Methoden von kranken Zähnen, Furunkeln und Gelenkverrenkungen befreiten. Viele Krankheiten waren derzeit noch unheilbar, so dass auch ein just vor Ort anwesender Bader der sterbenden Mutter des kleinen Rob nicht helfen kann, sich dann aber − wenn auch zunächst unwillig − des kleinen Waisenjungen annimmt. Rob lernt bei dem Alten das Bader-Handwerk und verlässt seinen Meister erst, als er durch einen jüdischen Wanderchirurgen von einem berühmten Medicus namens Ibn Sina erfährt, der im fernen Persien wahre Wunder wirkt und wissbegierige Schüler in der Heilkunst unterrichtet.
Ab da hält den jungen Mann, − der schon seit dem elenden Tod seiner Mutter den heimlichen Wunsch hegt Krankheiten auf die Spur zu kommen und Menschen nach neusten medizinischen Erkenntnissen zu heilen – nichts mehr und er bricht zu einer abenteuerlichen und gefährlichen Reise in den Orient auf.
Waren schon die bisherigen Landschaftsaufnahmen beeindruckend, werden sie noch von den fantastischen Illustrationen der Reise durch die Wüste übertroffen: Von atemberaubenden Bildern einer unter gleißender Sonne durch heißen Sand ziehenden Karawane, — und einem schier endlosen Nachthimmel voll mit Millionen von funkelnden Sternen. Auch die Romantik kommt nicht zu kurz: Zum ersten Mal in seinem Leben verliebt sich der junge Mann und lauscht innig der Stimme seiner Angebeteten beim Vorlesen eines Märchens aus Tausend und einer Nacht. Bei einem Sandsturm verlieren sich die beiden jungen Leute aus den Augen und Rob wähnt seine Liebe im Reich der Toten. Fast verdurstet kann er sich mit letzter Kraft retten und erreicht sein Ziel am Rande der Wüste.
Lassen Sie sich mit eigenen Augen − aus dem Blickwinkel eines staunenden Reisenden − von der Kulisse einer prächtigen alten Stadt im Morgenland, ihren Kuppeln, Minaretten und ihrem einzigartigen orientalischen Flair verzaubern und erleben Sie ein Stück Zeitgeschichte und Fortschritt aus Sicht unserer Vorväter auf dem langen, steinigen Weg hin zu moderner Medizin von heute.
Deutsche und internationale, junge und altbekannte Stars, wie Fahri Yardim, Elyas M’Barek, Stellan Skaarsgaard, Oliver Martinez, Emma Rigby, Ben Kingsley u.a., verkörpern ihre Rollen glaubhaft und stimmig. Die Rolle des zukünftigen Medicus Rob Cole, ist mit Tom Payne, einem britischen Jungstar mit strahlend stahlblauen Augen, bestens besetzt.
Zusammenfassend kann sich der Film
Der MEDICUS
qualitätsmäßig, sowohl was Bildgewaltigkeit als auch Erzählweise und Soundtrack anbelangt, durchaus mit den in den letzten Jahren entstandenen internationalen Produktionen opulenter mittelalterlicher Literaturverfilmungen, wie z. B. »Die Säulen der Erde« oder »Die Päpstin« messen.