Nach den Bestsellern «Der größte Raubzug der Geschichte« (2012) und »Der Crash ist die Lösung« (2014) zieht das Autorenteam Matthias Weik & Marc Friedrich kritisch Bilanz und klärt in seiner aktuellen Publikation »KAPITALFEHLER« wissbegierige Leser verständlich und präzise darüber auf
»Wie unser Wohlstand vernichtet wird und warum wir ein neues Wirtschaftsdenken brauchen«.
Die beiden Ökonomen stellen als Fazit in ihrem neuen Besteller fest: Auch nach der Finanzkrise, die 2008 die Weltwirtschaft an den Rand des Abgrunds getrieben hat, traut sich die Politik bis heute nicht an dringend nötige Regulierungen der Finanzmärkte heran − nicht zuletzt deshalb, weil viele Staaten bis an die Halskrause verschuldet und damit abhängig von den Dealern ihrer Anleihen sind. Da aber in den Parlamenten, Ministerien und Regierungen nicht nur willfährige Lobbyisten und wirtschaftspolitische Ignoranten sitzen, muss es tiefer liegende Ursachen für die verbreitete Ratlosigkeit und Mutlosigkeit in Wirtschaft und Politik geben.
Erklärtes Ziel ihres neuen gemeinsamen Sachbuches ist es, dem Leser gut lesbar verständlich zu machen
- wie Marktwirtschaft und Kapitalismus (das ist keinesfalls dasselbe!) tatsächlich funktionieren,
- wie und warum Marktwirtschaft und Kapitalismus den großen Teilen der Menschheit in den letzten 250 Jahren enormen Wohlstand gebracht haben,
- warum sie aber bis heute daran scheitern, diesen Wohlstand sowohl global als auch nachhaltig fair zu verteilen,
- warum der Kapitalismus periodisch seine Fähigkeit zu technischer und sozialer Innovation, zur Mehrung von Versorgungssicherheit, Alltagskomfort und Lebensqualität, Wohlstand und sozialer Sicherheit verliert − und zu einem System mutiert, in dem nur noch die Interessen von ein paar Dutzend globalen Konzernen, einer immer kleineren Zahl von Superreichen und einer von der Realwirtschaft fast vollständig abgeschotteten Finanzelite zählen.
Warum kommt es zu Krisen?
Dass es in einem weitverzweigten Wirtschaftssystem immer wieder zu Krisen kommt ist nichts grundsätzlich Neues. Neu ist aber, dass Krisen mittlerweile zum Alltag geworden sind und kein absehbares Ende in Sicht ist. Im Gegenteil: Der Zug rast unvermindert und allen Warnungen zum Trotz mit Volldampf weiter in Richtung Abgrund.
Mit großem Interesse haben wir Matthias Weik und Marc Friedrich bei ihrer spannenden Reise in die Welt der volkswirtschaftlichen Theorien und bei ihren Zeitsprüngen in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft quer über den Globus sowie durch Deutschland und Europa begleitet. Ihre in den sieben Kapiteln
- Antizyklische Kapitalmarktkontrolle − Warum die Marktwirtschaft vor dem Finanzkapitalismus geschützt werden muss) / Intermezzo: Eurovision Crisis Contest (Island 10 Punkte − Griechenland 0 Punkte / Zwei Krisenländer, die sich nicht unterschiedlicher hätten entwickeln können)
- Geh’n Sie mit der Konjunktur − Warum es uns regelmäßig schlecht geht
- Wenn der Treibstoff knapp wird − Über Nikolai Kondratjew, Joseph Schumpeter und die »langen Wellen der Konjunktur«
- Trampelpfad und Masterplan − Über gelenktes und falsch gelenktes Wirtschaften
- Die Kapitalisten in der Zirkuskuppel, ratlos − Auf der Suche nach dem nächsten »großen Ding«
- Nur für bare Münze − Warum Geld erst herausgeschlagen werden musste
- Schuldknechtschaft für alle
offengelegten
KAPITALFEHLER
veranschaulichen eindrucksvoll, wie verzahnt Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Finanzmärkte ineinandergreifen und welche gefährlichen und verheerenden Folgen jeglicher falsche Eingriff in den Motor unseres hochsensiblen, immer globaleren Wirtschaftssystems nach sich zieht.
Die Grenzen des Wachstums
Die beiden Ökonomen sparen wahrlich nicht mit nachvollziehbarer und berechtigter Kritik. Sie entzaubern Wirtschaftssysteme und entlarven die kapitalen Fehler von Volkswirtschaften, Volksvertretern, Wirtschaftsunternehmen und Banken; präsentieren aber fairer Weise im letzten Kapitel ihres Essay hochinteressante praktikable Vorschläge zur Behebung der entdeckten und aufgelisteten Kapitalfehler. So befürworten sie u. a.
- den sofortigen Stopp des irrsinnen Ankaufsprogramms der EZB,
- eine strukturierte und geordnete Auflösung des Euro,
- eine europaweite Abstimmung über die Zukunft der EU,
- mehr basisdemokratische Beteiligung der Bürger nach dem Schweizer Modell,
- das Ende von Geheimverhandlungen hinter dem Rücken der Bürger (wie z. B. der TTIP-Verhandlungen mit den USA),
- eine Insolvenzordnung für Staaten, eine weltweite Schuldenkonferenz samt Marshallplan für Krisenländer und einen globalen Schuldenschnitt,
- eine strikte Regulierung der Finanzmärkte, ein Trennbankensystem sowie ein Vollgeldsystem.
Die empfehlenswerte, flüssig und verständlich geschriebene 349 Seiten starke Sachlektüre
KAPITALFEHLER
mit vielen Begriffserläuterungen und Quellennachweisen, ist eine Sternstunde für alle, die wissen möchten wie es zu den folgenschweren Krisen, an denen EU- und Weltwirtschaft chronisch kranken, kommen konnte und warum es noch schlimmer kommt, wenn es so weitergeht wie bisher.
KAPITALFEHLER
(ISBN 978-3-8479-0605-6) ist als gebundene Ausgabe im Schutzumschlag im eichborn Verlag unter dem Dach des Verlagshauses Bastei-Lübbe zum Preis von € 19,99 erschienen.
⇒ Hier kann das Buch bestellt werden!
PS: Anlässlich des hochbrisanten Themas »Brexit« und seiner höchst unterschiedlich diskutieren Folgen, sollte man nicht versäumen, sich bei Focus-Online über die Meinung der Experten Matthias Weik & Marc Friedrich zu informieren. Die beiden Autoren und Crash-Propheten prognostizieren: „Der »Brexit« markiert den Anfang vom Ende der EU und des Euro. Die Zerfallserscheinungen sind nicht mehr zu übersehen. Man kann nur hoffen, dass die Protagonisten den Warnschuss gehört haben und endlich die längst überfälligen und notwendigen Veränderungen durchführen.”
Den Raubzug und Crash habe ich auch gelesen und besprochen, den neuen Band kenne ich noch gar nicht, bin aber jetzt neugierig.