DAS ENDE DER SICHERHEIT / Franz Solms-Laubach

Franz Solms-Laubach: DAS ENDE DER SICHERHEIT
Franz Solms-Laubach: DAS ENDE DER SICHERHEIT

Droht uns »Das Ende der Sicherheit«?

»Stellen Sie sich vor, Sie sind in Not oder Gefahr, wählen den polizeilichen Notruf 110 — aber niemand nimmt ab!«

Noch von einigen Jahren wäre diese Situation ‒ zumindest für deutsche Verhältnisse ‒ schlichtweg unvorstellbar gewesen.

Inzwischen mehren sich jedoch die Anzeichen, dass die Angst vor diesem Tag X nicht ins Land der Träume und Visionen pessimistischer Panikmacher gehört, sondern schneller zur bitteren Wirklichkeit werden kann als uns lieb ist.

Der Count-Down läuft bereits, ‒ während zur gleichen Zeit Kriminalität und Gewalt kontinuierlich Tag für Tag zunehmen. Franz Solms-Laubach, der für innere Sicherheit zuständige Redakteur der Bild-Zeitung, hat diesen negativen Trend zum brisanten »Thema« seiner beängstigend realistischen Publikation

DAS ENDE DER SICHERHEIT

  Warum die Polizei uns nicht mehr schützen kann

gemacht.

Wer nämlich nicht gerade blind und taub ist, oder sich der Realität beharrlich verschließt, den grüßt schon morgens beim Aufschlagen der Tageszeitung das Murmeltier: Längst nicht mehr nur in den Schlagzeilen auf Seite 1 springen die neusten Meldungen über Diebstahl, Einbruch, Mord, Gewalt, Totschlag, Raub, Überfall, Trickbetrug, unerlaubten Waffenbesitz – ins Auge, sondern immer häufiger auch im Lokalteil. Die Kriminalität rückt stetig und unaufhaltsam näher. Man muss nicht einmal mehr aus dem Haus gehen und sich auf der Straße in Gefahr begeben. Das Verbrechen klingelt auch gern ‒ getarnt als Mann vom Wasserwerk oder Frau mit Spendenbüchse ‒ , oder kommt brachial mit Brechstange und Seitenschneider durch Fenster und Türen. Zynischer Weise darf man noch »dankbar« sein, dass die meist berufsmäßigen (Wiederholungs)Täter größtenteils »nur« ideellen, materiellen und finanziellen Schaden anrichten.

Auch unterwegs sieht es nicht besser aus: Egal ob in der U-Bahn, auf dem Nachhausweg von der Arbeit oder auf öffentlichen Straßen und Plätzen, ‒ stets und überall besteht die potentielle Gefahr, sich von einem der immer jünger werdenden organisierten Taschendiebe überlisten, oder von Straßenräubern überfallen lassen zu müssen. Auch wenn manche idealistischen Zeitgenossen

DAS ENDE DER SICHERHEIT

strikt leugnen oder als diskriminierendes Vorurteil abtun, so ist es doch statistisch bewiesen, dass überdimensional viele der in Deutschland im Minutentakt begangenen Einbrüche, Trick- und Taschendiebstähle, Enkeltrick- und andere Betrügereien (ein)reisenden Mitgliedern krimineller, mafiastrukturierter Clans und Banden aus Ost- und Südosteuropa zuzuordnen sind.

Aber auch brutale Kapitalverbrechen, denen Jedermann ohne Vorwarnung zum Opfer fallen kann, sind auf dem Vormarsch. Rohe Gewalt und Terrorismus ‒ in Gestalt von gestörten Psychopathen, Rechtsextremisten, radikalen Islamisten, Rechts- und Linksautonomen, Fußball-Hooligans und Jugendgangs ‒ lassen, aus Angst vor übler Anmache und berechtigter Furcht vor eskalierenden bedrohlichen Situationen, leider mittlerweile sowohl unvermeidbare, als auch freizeitgestalterische Unternehmungen zum Spießrutenlauf werden. Am erschütternden Schicksal des grausam zu Tode getretenen jungen Mannes Jonny K. aus Berlin, zeigt der Autor eindringlich auf, wie tragisch heutzutage Einmischung und Zivilcourage enden können.

Franz Solms-Laubach hat sich in seiner Publikation

DAS ENDE DER SICHERHEIT

all dieser aktuellen und immer bedrohlicher werdenden Problemstellungen angenommen und sich mit der schon heute im Raum stehenden ‒ und in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnenden ‒ Frage

 »Warum die Polizei uns nicht mehr schützen kann«

gewissenhaft auseinandergesetzt. Mit seinen messerscharfen Analysen prangert er deutsche Zustände an, die eine liberale, demokratische Gesellschaft nicht länger als gegeben hinnehmen sollte, ‒ zumal der ohnehin durch demografische Alterung schrumpfende Personalstand der Polizei weder an die Erfordernisse angepasst, geschweige denn erhöht wird. Stattdessen gerät dringend erforderliche Polizeipräsenz auf Kosten unserer Sicherheit immer mehr in die Defensive. Erschwerend kommt noch hinzu, dass sich die frustrierten, überforderten Beamten selbst unter grottenschlechten Arbeitsbedingungen nicht einmal auf nötigen politischen Rückhalt verlassen können.

Mittlerweile fühlt sich die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland längst nicht mehr – weder in den eigenen vier Wänden noch auf der Straße – sicher. Mit ihren Sorgen und Ängsten rat- und hilflos allein gelassen, fragen sich Bürger immer häufiger, wie lange noch − angesichts der immer weniger durch die Polizei zu gewährleistenden Sicherheit − , der gesellschaftspolitische Frieden in Deutschland  aufrecht erhalten werden kann. Ignorantes Bagatellisieren, falscher Spar- und Kuschelkurs sowie sozialromantisch-verklärte Ideologien schaffen auf Dauer immer mehr unzufriedene Wutbürger. Es ist an der Zeit, dass sowohl unsere Volksvertreter als auch unsere Justiz gemeinschaftlich an einem Strang ziehen und sich − parteipolitischen Querelen und persönlichen Befindlichkeiten zum Trotz − ihrer Verantwortung für die Sicherheit der Bevölkerung bewusst werden.

Franz Solms-Laubach‘s aufrüttelndes, 254 Seiten starkes Sachbuch

DAS ENDE DER SICHERHEIT

begründet sich auf gewissenhaft zusammengetragene Recherchen, glänzt durch sachlich fundierte, an Staat und Politik gerichtete Kritik und ist dank nachvollziehbarer Beispiele, Statistiken und Zahlenmaterial ein echter Informationsgewinn für jeden Leser. Der Autor hat mit seiner Essay und Hommage an die »Wichtigkeit und Bedeutung unverzichtbarer Polizeiarbeit« ein hochinteressantes und aufrüttelndes Stück Zeitgeschehen zu Papier gebracht, das man zur »Pflichtlektüre« für Politiker, Staatsbeamte sowie mit Strafrecht befasste Juristen erklären sollte.

DAS ENDE DER SICHERHEIT

(ISBN 978-3-426-27623-5) ist beim Droemer-Knaur-Verlag zum Preis von € 18,00 erschienen.

Verlagsinfo

2 Gedanken zu „DAS ENDE DER SICHERHEIT / Franz Solms-Laubach

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert