Eine fotografische Zeitreise mit Kultstatus: »Pirelli – Der Kalender 50 Jahre und mehr«.
Dass er nicht verkäuflich ist, und dass ihn nur ausgesuchte Geschäftsfreunde und handverlesene Kunden bekommen, macht jeden einzelnen der seit 1963 erschienenen Jahreskalender des Reifenherstellers Pirelli so heiß begehrt und einzigartig. Zuverlässig wie ein Uhrwerk und seine populären Reifen gibt Pirelli seitdem Jahr für Jahr ein neues spektakuläres Kunstwerk heraus, das als Dokument stilvoller exotisch-erotischer Fotografie seinesgleichen sucht.
Ein Repertoire ausdrucksstarker und lebendiger Fotos
Exklusiv zum 50jährigen Bestehen der Kalenderserie hat der Taschen Verlag einen Retrospektivband mit Nachdrucken der vollständigen Kalender von 1963 bis 2015 herausgegeben, in dem die schönsten Frauen der Welt in ihren schönsten Jahren ‒ meisterhaft in Szene gesetzt von den besten Fotografen unserer Zeit ‒ für immer präsent bleiben.
Ästhetik, elegante Verführung und charmanter Sexappeal
Was 1963 bieder begann, mauserte sich schnell zu pikanter und sinnlicher, aber stets ästhetischer Fotokunst. Kein anderer als Beatles-Fotograf Robert Freeman war einer der ersten namhaften Protagonisten hinter der Kamera des Kalenders 1964. Das auf Seite 32 für den Monat Mai abgelichtete englische Fashion-Model Jane Lumb in einem Bikini mit breitem Gürtel wirkt wie eine Hommage an die dem Meer entsteigende unvergessene Ursula Andress aus dem in 1962/1963 in die Kinos gekommenen Agententhriller »James Bond jagt Dr. No«. Die Swinging Sixties lassen grüßen, − und passend zum Zeitgeist werden auch die Fotos immer freizügiger und prickelnder: Mädchenhaft-verspielte, knackige Models, die sich mal frech und wild wie Wassernixen in den Wellen tummeln, oder mal lässig-lasziv an den Stränden von Südfrankreich, Marokko, Tunesien, Kalifornien, den Bahamas und Jamaica räkeln.
Pirelli – Der Kalender 50 Jahre und mehr
1972 unterbricht die französische Fotografin Sarah Moon kurzfristig diesen Zyklus durch Ablichtungen einer romantischeren Szenerie − nur, um in den nachfolgenden Jahren immer schärferen und extravaganteren, teilweise sogar skurril anmutenden Motiven eine Bühne zu bieten. Originell: In 1984 finden sich, fotografiert von Uwe Ommer, sogar jede Menge sandige Reifenspuren auf lebendigen ›kurvenreichen‹ Strecken.
Junge Schönheiten posieren vor der Kamera wohin das Auge blickt: Als edle Models vor und hinter der Bühne (fotografiert von Norman Parkinson 1985), als Aktmodelle im Atelier (von Bert Stern 1986), oder ‒ inspiriert von klassizistischen Statuen bis hin zu surrealistischen Gemälden ‒ , als immer junge Göttinnen (von Barry Lategan 1988), als »Sternzeichen« (von Joyce Tenneson 1989), als kraftvoll-geschmeidige Amazonen (von Arthur Elgort 1990), oder als Heldenskulpturen, Chimären und Drachenfrauen (von Clive Arrowsmith 1991 und 1992).
Pirelli – Der Kalender 50 Jahre und mehr
Eine breite Palette von Anmut und Schönheit aus aller Welt
Waren auf den Kalenderblättern bisher beinahe ausschließlich blonde, brünette und rothaarige Models ›en vogue‹, beherrschen bei Terence Donovan 1987 erstmals dunkle Schönheiten ‒ allen voran Waris Dirie ‒ die Szenerie. Das ebenholzschwarze Model aus Somalia beweist auch zehn Jahre später in einer gemeinsamen Fotoserie mit asiatischen Modellen von Richard Avedon, dass es nichts von seiner Attraktivität verloren hat.
Die richtige Mischung aus Stars und Sternchen
Im Jahre 1998 tauchen − unter dem Motto »Women that Men Live For ‒ Men that Women Live For« und der Regie des US-Fotografen Bruce Weber − , erstmals einige Männerporträts (u. a. der international bekannten Schauspieler Robert Mitchum, Kris Kristoffersonund John Malkovich) auf. Ein Thema, das er auch 2003 (u. a. mit Heidi Klum) in ähnlicher Form wieder aufgreift, in dem er sich nunmehr sogar männlicher Models als Statisten bedient.
Pirelli – Der Kalender 50 Jahre und mehr
Der PIRELLI-Jahreskalender-Kult lebt von den immer wieder neuen und mutigen Ideen internationaler Fotokünstler:
Überzeichneten, schrillen Farbfotos und Fotomontagen von Nick Knight (2004), Patrick Demarchelier (Shanghai 2008), Peter Beard (Botswana 2009) und Steve McCurry (Rio de Janeiro 2013)
Fantastischen, fantasievollen und exotischen Kulissen
Unsere Bewertung: Von der edlen Aufmachung ganz zu schweigen, ist das Projekt schon allein wegen der »Idee« 100 von 100 Punkten wert!
Der einzigartige, 576 Hochglanzseiten starke Bildband der Superlative
Pirelli – Der Kalender 50 Jahre und mehr
(ISBN 978-3-8365-5175-5) beinhaltet als besonderes Bonbon sogar die Bilder des vorübergehend in der Schublade verschwundenen und mittlerweile von Fans heiß begehrten Kalenders Anno 1963, und als weiteres Bonusmaterial nie zuvor veröffentlichte Fotos, die dem damaligen Zeitgeist zu gewagt erschienen.
Die erstmals in einem Buch vereinte, für Liebhaber eigentlich unbezahlbare Sammlung aller legendären Pirelli-Kalender ist im Taschen Verlag zum Preis von € 49,99 erhältlich.
Philippe Daverio
Hardcover, 576 Seiten € 49,99 Auch erhältlich als großformatige Collector’s Edition mit 2 Ausklapptafeln (limitiert auf 1000 Exemplare).
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