Mit jeder Faser − Schwabenkrimi / Frank Schröder

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Autor Frank Schröder

Auf den spannenden Schwabenkrimi  »Mit jeder Faser« wurden wir auf einer Flusskreuzfahrt aufmerksam, als den Gästen an Bord in gemütlicher Runde eine besondere Überraschung präsentiert wurde: Eine Lesung mit Gesang und Gitarre von und mit Autor Frank Schröder.

Neugierig auf das Buch machte uns vor allem auch der Hinweis, dass dieser Thriller auf einem authentischen Fall basiert, der den sympathischen schreib- und musikbegabten Kriminalhauptkommissar während seiner beruflichen Laufbahn sehr bewegte.

Unsere Neugier wurde nicht enttäuscht

Wieder zu Hause angekommen, haben wir uns einer nach dem anderen Frank Schröders Schwabenkrimi als Bettlektüre zu Gemüte geführt und waren im Handumdrehen von der ebenso mitreißenden wie tragischen Geschichte rund um einen durchgeknallten, bigotten pädophilen Familienvater und seine Opfer gefesselt.

Das Böse ist immer und überall

Mit jeder Faser − Schwabenkrimi / Frank Schröder

„Das Unvorstellbare, das Perfide, das Verbrechen passiert jeden Tag. Irgendwie, irgendwo und viel zu oft unbemerkt und heimlich. Dieses Buch ist all denjenigen gewidmet, die es sich zum Beruf gemacht haben, dem Bösen entgegenzutreten und tagtäglich beweisen, dass wir besser sind.”

Diese einleitenden Worte sind der Erinnerung des Autors an sein altes Dezernat 1.1, in dem er mit jeder Faser gerne gearbeitet hat, gewidmet.

Im Kopf des Täters

Nur wie durch ein Wunder überlebt ein blutjunges Au-Pair-Mädchen aus Kasachstan den sadistischen nächtlichen Angriff eines Sexualstraftäters im Haus ihrer Gastfamilie.

Dass der Leser von Beginn des Verbrechens an quasi »mit« im Kopf des Täters sitzt und ihm bei seinen perfiden Handlungen entsetzt und peinlichst berührt über die Schulter schaut, tut der Spannung keinen Abbruch. Im Gegenteil, diese Erzählart steigert den psychologischen Nervenkitzel des detailgetreu geschilderten Katz-und-Maus-Spiels zwischen Polizei und dem Verdächtigen erheblich.

Technik, Taktik, Teamarbeit − Ein Hoch auf akribische Polizeiarbeit

Zu guter Letzt hängt die Überführung des Triebtäters, der es im Laufe von Jahrzehnten in der Disziplin des Lügens, Verdrängens und Relativierens zur Meisterschaft gebracht hat und sich in absoluter Sicherheit wähnt, sozusagen ›am seidenen Faden‹. Erst die engagierte Teamarbeit der Ermittlungsgruppe ›Storlach‹ und der Fund einiger »Fasern« lassen sein Lügengebilde zusammenstürzen.

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Unser Fazit: Dem seinerzeit in die Lösung des real zugrunde liegenden Falls involvierten Autor ist es in seinem Erstlingswerk bravourös gelungen, die von Beginn an beim Leser aufgebaute Neugier und Spannung über 268 Seiten hinweg aufrecht zu erhalten. Sehr interessant fanden wir auch, dass er den Fall immer wieder aus Sicht mehrerer handelnder Personen beleuchtet und die Betroffenen − inklusive des in seiner Persönlichkeit krankhaft gestörten Täters −  samt Motiven, Emotionen und Gedanken zu Wort kommen lässt.

Mit jeder Seite − mit der man tiefer in die gut gehüteten Familiengeheimnisse des pervertierten Täters eindringt − beginnt man zu erahnen, dass die Handlungen des zwanghaft agierenden Mannes letztendlich nur in einem blutigen Finale enden können.

Mehr möchten wir an dieser Stelle nicht verraten. Lassen Sie sich selbst von der spannend erzählten Kriminalgeschichte

Mit jeder Faser

und den affektiven Wendungen des Falls, der sich an ein reales Delikt anlehnt, fesseln.

Der empfehlenswerte 268 Seiten starke Schwabenkrimi (ISBN 978-3-9655-5025-4) ist als Taschenbuch zum Preis von € 11,95 im Verlag Oertel+Spörer erschienen.

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