Ob es einen speziellen Grund dafür gibt, dass der Spiegel-Sachbuch-Bestseller »Kontrollverlust − Wer uns bedroht und wie wir uns schützen« seit Wochen − zumindest in den Großstädten bei uns im Ruhrgebiet − in keiner Filiale namhafter Bücherei-Ketten vorrätig war und ist?
Autor Thorsten Schulte hat sich seine eigenen Gedanken dazu gemacht und vermutet, dass eine gezielte Kampagne dahintersteckt. „Hier läuft eine ganz große Hetzjagd“ *) , sagt Schulte, „aber nicht nur gegen mich. Gegen ganz viele Blogger, YouTuber, die mit Anzeigen überhäuft werden. Und darüber müssen wir dringend reden. Hier geht’s um unsere Meinungsfreiheit.“
Auf Basis der in Artikel 5 unseres Grundgesetzes verankerten Meinungs- und Pressefreiheit ist im positiven Sinne zu hoffen, dass sich diese Theorie nicht bestätigt.
SOS Kontrollverlust
Aber worum geht es eigentlich inhaltlich bei dem brisanten Sachbuch mit dem Untertitel »Wer uns bedroht und wie wir uns schützen«? Was meint Thorsten Schulte mit »Kontrollverlust«? ›Wer‹ bedroht uns, und vor ›wem‹ müssen wir uns schützen? Was genau treibt den Autor um?
Die aus seiner Sicht zunehmende finanzielle Repression und die gefährdete Meinungsfreiheit treiben ihn an. Er wolle möglichst vielen Menschen die Augen öffnen. Im Juni 2016 wurde der Verein „Pro Bargeld – Pro Freiheit“ gegründet, Schulte ist Vorsitzender des Vereins mit Sitz in Bautzen. „Ein Vergewaltiger der Meinungsfreiheit“. „Ich bin ein hochpolitischer Mensch“, sagt Schulte und betont, überparteilich zu sein. Ja, er nimmt Einladungen der AfD zu Vorträgen und Podiumsdiskussionen an, er würde aber auch zu den Linken gehen. Wo er am 24. September sein Kreuz machen wird, habe er noch nicht entschieden. Nicht nur Merkel greift er an. SPD-Justizminister Heiko Maas bezeichnet er unter anderem wegen des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes als „Vergewaltiger der Meinungsfreiheit“. (Quelle: wa.de)
„Wie unsere Eliten unsere persönliche und finanzielle Freiheit zerstören und was wir dagegen tun können”
Auch auf die Gefahr hin, dass es denjenigen unter uns, denen schon die weltweite Finanzkrise 2007 zugesetzt hat, den Schlaf raubt: Man kann nicht unter den Teppich kehren, dass Krisen, Konflikte und politische Risikofaktoren seitdem weiterhin besorgniserregend zugenommen haben. Egal ob es um Globalisierung, Digitalisierung, Klimawandel, Trump, Putin, Erdogan, Kim Jong-un, IS-Terror, Europa-, EU- und Euro-, Wirtschafts- und Energiepolitik oder beängstigende Migrations- und Flüchtlingsbewegungen geht − und (als Folgeerscheinung der beiden letzteren Punkte) um kontroverse Meinungen in puncto Aufnahmekapazität, Sozialverträglichkeit sowie Integration in die aufnehmende Gesellschaft − es knackt und knirscht an allen Ecken und Enden. Insofern verwundert es nicht, dass die Debatten beim Kampf um mehrheitsfähige Problemlösungen immer mehr an Schärfe zunehmen und mittlerweile drohen, unsere liberal ausgerichtete, jahrzehntelang im Großen und Ganzen intakte demokratische Gesellschaft zu spalten.
»Wird 2017 ein Schicksalsjahr für Deutschland?«
fragt(e) sich auch der Autor in seinem ›vor‹ der deutschen Bundestagswahl erschienenen Sachbuch in Kapitel 1. Inzwischen ist Fakt: Erstmals sitzt eine Partei im deutschen Bundestag, die von allen anderen Parteien, wie auch von Teilen der Gesellschaft als ernsthafte Bedrohung unser Demokratie und unseres Rechtsstaats empfunden wird. Ebenfalls erstmals sind Wahlergebnisse zustande gekommen, die zwecks Bildung einer mehrheitsfähigen Regierung nur eine sogenannte »Jamaika-Koalition« aus Parteien bietet, die hinsichtlich vieler brisanter Themen bislang grundlegend kontroverse Lösungen vertreten, bzw. auf Basis ihrer ideologischen Prinzipien ein ›Weiter-so‹ auf Gedeih und Verderb fordern. Quo vadis Deutschland?
In den nachfolgenden Kapiteln 2 – 4
- Unser Bargeld stirbt schleichend
- Stirbt das Bargeld, dann stirbt die Freiheit
- Freie Bürger: das Rückgrat einer freien Gesellschaft
thematisiert Thorsten Schulte, weshalb hierzulande nicht nur die Abschaffung des Bargelds, sondern in vielerlei Hinsicht auch immer mehr Einschränkungen unserer persönlichen Freiheit zur Disposition stehen. »Ohne Sicherheit ist keine Freiheit«, lautet ein bekanntes Zitat von Wilhelm Freiherr von Humboldt. Aber was tun, wenn mittlerweile beides in Gefahr ist?
„Ein Staat ohne Grenzen gerät schnell an die Grenzen seiner inneren Sicherheit”
Explizit bei der Flüchtlingspolitik − wie aktuell wieder beim Thema »Obergrenze« gut zu beobachten ist − , scheiden sich sogar die Geister innerhalb von Parteien und setzen hohe Emotionen frei. Dass der Prophet im eignen Land nichts gilt, — davon können u. a. Querdenker wie Thilo Sarrazin und Realpolitiker wie Wolfgang Bosbach, oder jüngst Boris Palmer ein Liedchen singen.
Um die deutsche Flüchtlingspolitik, offene Grenzen und die fortgesetzte Aussetzung der sogenannten Dublin III-Verordnung geht es auch im 5. Kapitel. Unter Hinweis auf das brisante Sachbuch »Die Getriebenen« des Welt-Hauptstadtkorrespondenten Alexander Robin stellt der Autor die umstrittene
- Migrationspolitik 2015: Merkels Versagen statt Staatsversagen
− inklusive der sich insgesamt für Deutschland immer deutlicher abzeichnenden sozial-, gesellschafts-, wirtschafts- und finanzpolitischen Folgen und Veränderungen − kritisch an den Pranger und folgert unter Kapitel 6:
- Die Herrschaft des Rechts ist bedroht.
„Alles, was nun folgt, ist überprüfbar und gewiss keine Verschwörungstheorie”, versichert Thorsten Schulte unter dem Punkt
- Heutige Politik: falsche Gefährten, Gefahren und unsere Gegenwehr
in Kapitel 7 seines kritischen Faktenchecks. Der Autor − der auch die Webseite Silberjunge betreibt − wäre kein guter Kapitalmarkt- und Konjunkturexperte, würde er seine Leser nicht an seinem Fachwissen, seinen Erfahrungen und Erkenntnissen teilhaben lassen. In den Kapiteln 8 bis 16
- Wer sich auf den Staat verlässt, ist schnell verlassen
- Über unser Papiergeld
- Euroland – Geld- und Schuldenschwemme
- Weshalb Cash wichtig ist – und welche Währungen infrage kommen
- Was wir über Aktien und Anleihen wissen müssen
- Gold – barbarisches Relikt oder ultimativer Krisenschutz?
- Silber – das bessere Gold
- Der Einfluss der Terminmärkte auf die Preisentwicklung
- Grundsätzliches zur Vermögensstrategie
erläutert er kritisch ›seine‹ Sicht der Dinge und gibt Ratsuchenden in Zeiten von politisch verordneter Niedrigzinspolitik und unberechenbarer Konjunkturlage interessante Ratschläge an die Hand, — bevor er zum Anschluss seiner Publikation unter Kapitel 17 noch ein
- Leidenschaftliches Plädoyer für die Freiheit
hält. Unser Fazit: Unter dem Titel »Kontrollverlust − Wer uns bedroht und wie wir uns schützen« präsentiert der Autor ein mit jeder Menge schlüssigen Argumenten gespicktes, gut zu lesendes Sachbuch, das Fakten kritisch durchleuchtet, Missstände gezielt auf den Punkt bringt und zum Nachdenken anregt. Dank der guten Auswahl brisanter Themen, die immer mehr Menschen interessierten, ist es ihm gelungen ein Buch zu publizieren, das deutsche Leser aufhorchen lässt und in dem sowohl politische, als auch (finanz)wirtschaftliche Laien die wichtigsten Gesamtzusammenhänge nachvollziehbar erklärt vorfinden.
Zweifellos ist »Kontrollverlust − Wer uns bedroht und wie wir uns schützen« ein Buch, in dem auch ratlose Politiker/innen nachlesen können, die sich fragen, warum immer mehr Bürger unter Politikverdrossenheit leiden und entweder resigniert die Wahlurnen meiden, oder ostentativ immer häufiger scharenweise alternative Lösungsversprechungen favorisieren. Haben unsere etablierten Spitzenpolitiker/innen die Signale wirklich ›verstanden‹? Sind sie mit ihren neusten Beschlüssen tatsächlich auf dem richtigen Weg, durch Kontrollverlust verlorengegangenes Vertrauen zurückzugewinnen?
Die 288 Seiten starke Publikation
Kontrollverlust − Wer uns bedroht und wie wir uns schützen
− Mit individuellen Vermögensschutzstrategien zur Absicherung Ihrer Ersparnisse −
(ISBN 978-3-86445-492-9) ist zum Preis von € 19,95 als gebundene Ausgabe im Schutzumschlag erhältlich. Wie seinerzeit der mittlerweile verstorbene Bestsellerautor Udo Ulfkotte, dessen umstrittene drei Sachbücher ›Gekaufte Journalisten‹, ›Mekka Deutschland‹ und ›Die Asylindustrie‹ wir gelesen und rezensiert haben, hat auch Thorsten Schulte sein Buch beim Kopp Verlag verlegen lassen. Kritiker sehen im Kopp-Verlag ein Sammelbecken für Ufologen, Rechtsextreme und Verschwörungstheoretiker. Aber selbst wenn dem so sein sollte, steht politisch interessierten Lesern die individuelle Freiheit zu, sich auch mit der Lektüre zu strittigen Sachthemen, bzw. mit kontroversen Auslegungen von Fakten und/oder richtungsweisenden sozial-, wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Entscheidungen kritisch auseinander zu setzen, die nicht dem aktuellen Mainstream entsprechen.
In diesem Sinne: Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung!
*) Anmerkung per 24.04.2020: Der Link „Hier läuft eine ganz große Hetzjagd” läuft ins Leere, da der Artikel »https://www.compact-online.de/spiegel-bestsellerautor-thorsten-schulte-im-fadenkreuz-von-justiz-und-polizei/« zwischenzeitlich von der Webseite www.compact-online.de entfernt wurde.