Ein absolutes Muss für jeden politisch interessierten Leser: Das informative Sachbuch »Die Getriebenen – Merkel und die Flüchtlingspolitik: Report aus dem Inneren der Macht« von Autor Robin Alexander klärt auf, wo bislang Erklärungen fehlten!
Dem couragierten Journalisten und Berichterstatter für die Welt-Gruppe ist mit seiner kritischen Reportage ein spannender Polit-Krimi gelungen, der seinesgleichen sucht.
Offiziell vorgestellt wurde der Rapport
Die Getriebenen – Merkel und die Flüchtlingspolitik: Report aus dem Inneren der Macht
am 13. März 2017 von dem FDP-Vorsitzenden Christian Lindner, der sich insofern neutral zur Sache äußern konnte, da er weder auf der Regierungs- noch auf der Oppositionsbank sitzt.
»Fast hätte Merkel die Grenze geschlossen«
titelte das Nachrichtenmagazin WeltN24 am 5.3.2017 in Ankündigung des Erscheinens der brisanten Lektüre. „Im Klartext: der ›politische Wille‹ lag darin, keine Verantwortung tragen zu wollen und dies mit wohlüberlegten humanitären Argumenten zu begründen. Die Konsequenzen tragen ›wir‹. Nicht nur in Deutschland.” fasste ein Leser in einem Kommentar treffend zusammen.
»Die Angst vor der Verantwortung«
nannte auch Cicero − das bekannte Online-Magazin für politische Kultur − angesichts des von Robin Alexander beeindruckend recherchierten Verlaufs der folgenschweren Begebenheit im Nachhinein die (ausbleibenden) Reaktionen der Verantwortlichen und legte am 13. März 2017 mit dem Artikel
»Stoff für einen Untersuchungsausschuss«
nach: »Eine Stellungnahme der Bundesregierung zu den Vorwürfen ist bislang nicht bekannt. Bis auf die Welt am Sonntag und einer kleinen Randnotiz in einer Stern-Geschichte hat kein auflagenstarkes Medium die Recherchen von Alexander (Robin) aufgegriffen oder weiterverfolgt. Stattdessen berichtete am Sonntag ausführlich die britische Sunday Times. Dabei müsste das Buch eigentlich einen Untersuchungsausschuss nach sich ziehen. Eine Schlüsselfigur, Dieter Romann, Präsident des Bundespolizeipräsidiums, müsste in den Zeugenstand. Der vorbereitete Befehl der Grenzschließung müsste auf den Tisch kommen. Robin Alexanders Recherchen werfen daher enorme Fragen auf. Es sind schon Untersuchungsausschüsse aus ungleich unbedeutenderen Anlässen initiiert worden. Wenn die Opposition aus Linken und Grünen in diesem Fall von ihrem schärfsten Schwert keinen Gebrauch macht, aber bei kleineren Anlässen nach einem Untersuchungsausschuss ruft, dann versagt sie in ihrer parlamentarischen Rolle. Und sie macht sich verdächtig, dass sie in dieser Frage die ganze Wahrheit gar nicht wissen will.«
Kaum ein Ereignis hat Deutschland in der jüngeren Vergangenheit so gespalten, wie die Flüchtlingspolitik unserer amtierenden Bundeskanzlerin.
In der Tat erstaunt es, dass aus den Reihen der »Getriebenen« wenig Echo in der Öffentlichkeit ankommt, – was den Schluss zulässt, dass Robin Alexander offenbar unangreifbar sorgfältig und reell recherchiert hat. In diesem Fall könnte die Nichtbeachtung − allen voran Angela Merkel − nützen, das kritische Sachbuch
Die Getriebenen – Merkel und die Flüchtlingspolitik: Report aus dem Inneren der Macht
rechtzeitig vor der deutschen Bundestagswahl schnell wieder aus den Bestsellerlisten und vor allem aus den Köpfen kritischer Wähler zu verbannen. Lediglich Christian Lindner soll anlässlich seiner Laudatio in Berlin bekannt haben, »Die Getriebenen« mit „atemloser Spannung“ gelesen zu haben.
„Das war das finale Argument”
„Die »Getriebenen« ist das richtige Buch für alle, die schon immer den Verdacht hatten, dass die Regierung sie in der Flüchtlingskrise belogen hat. Dass es keine Möglichkeit gegeben habe, die Grenze zu schließen, ist bis heute die offizielle Lesart der Ereignisse. Das Kanzleramt bot nacheinander drei Erklärungen an, eine hanebüchener als die andere. Erst erklärte es, das sei rechtlich nicht möglich. Dann ging es angeblich praktisch nicht. Als die Lage an der Grenze zu Österreich immer prekärer wurde, hieß es, eine einseitige Grenzschließung hätte einen neuen Krieg auf dem Balkan zur Folge.” proklamierte der Kolumnist Jan Fleischhauer bei Spiegel-Online.
Die Nacht, die Deutschland veränderte
Alexander Robins Recherchen über einen Zeitraum von 180 Tagen sollen und können − wie er selbst im Vorwort anmerkt − natürlich nur einen Ausschnitt des Geschehens abbilden und geben keinesfalls Auskunft über das Schicksal der Menschen, die in Deutschland ankamen, die Gründe für das Verlassen ihrer Heimat, oder die tragischen Umstände ihrer Flucht. Aber jeder aufmerksame Realist weiß inzwischen, dass explizit während der Ära der offenen Grenzen im Halbjahr 2015/2016 im Windschatten der größtenteils berechtigt Schutzsuchenden aus Syrien auch viele, überwiegend männliche Geflüchtete aus anderen Ländern den Weg nach Deutschland gefunden haben, die man ehrlicherweise nicht unbedingt zur ersteren Gruppe dazu zählen darf. Junge Männer, die nun hier sind und die aus unterschiedlich(st)en Gründen schwer bis unmöglich wieder zurückgeführt werden können, und unter Umständen über Jahrzehnte hinweg − von diversen Problemen u. a. in puncto Integration einmal ganz abgesehen − auch immense Kosten verursachen werden.
Merkel so beliebt, wie vor der Flüchtlingskrise
Das alles tut Angela Merkels politischer Karriere − entgegen allen Mutmaßungen ihrer Kritiker − jedoch keinen Abbruch. Nein, im Gegenteil: Jüngste ARD-DeutschlandTrend-Umfragen zeigen, dass sie längst wieder so beliebt ist, wie vor Beginn der Flüchtlingskrise im August 2015 und damit nach heutiger Sicht voraussichtlich auch vier weitere Jahre lang die Kanzlerin der nächsten neuen Koalition stellen wird. 64 Prozent der Befragten heißt es, seien mit ihrer Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden.
Kurz um: Kaum jemand anderes ist so wandlungsfähig und so nervenstark wie unsere eiserne deutsche Lady. »Selbst beispiellose Fehlentscheidungen werden ihr verziehen«, muss selbst das kritische Magazin Cicero anerkennend zugeben und und nicht nur dort fragt man sich »Wie macht sie das bloß?«
Mutter aller Schutzbedürftigen, oder Flüchtlingskanzlerin wider Willen?
— das ist hier die Frage. Immerhin hat die Frau, die das Dublin-Abkommen mit den bekannten Folgen außer Kraft gesetzt hat, auf dem Essener Parteitag (bei dem wir akkreditiert waren) im Dezember 2016 verkündet:
„Eine Situation wie die des Sommers 2015 kann, soll und darf sich nicht wiederholen. ”
Und weiter: „Das war und ist unser und mein erklärtes politisches Ziel. Nicht alle, die gekommen sind, können und werden bleiben„!
Was aber ging während der Phase, die Deutschland nachhaltig veränderte, im Kopf dieser gestandenen, bislang verlässlich nüchtern agierenden Politikerin vor? Einer Frau, die das Gesicht einer einstmals konservativen Partei verkörpert und die noch im Jahr 2002 in ihrem Wahlprogramm klarstellte: »Zuwanderung kann kein Ausweg aus den demografischen Veränderungen in Deutschland sein. Wir erteilen einer Ausweitung der Zuwanderung aus Drittstaaten eine klare Absage, denn sie würde die Integrationsfähigkeit unserer Gesellschaft überfordern. Verstärkte Zuwanderung würde den inneren Frieden gefährden und radikalen Kräften Vorschub leisten.«
Quo vadis Deutschland?
Kaum ein anderes aktuelles Sachbuch beantwortet so viele Fragen und wirft gleichzeitig so viele neue auf:
- Was trieb diese Frau an, bzw. um? Eine Politikerin, die noch 2010 öffentlich ernsthaft erklärte „Multikulti ist gescheitert” — und die dann das Gesicht ihrer Partei nachhaltiger verändern sollte, als all ihre männlichen Vorgänger.
- Welche Rolle − wenn man es denn überhaupt so nennen kann − spielt(e) sie? Und welche Rolle(n) spiel(t)en diverse SPD-Politiker, die sogenannte Opposition, Politiker wie Peter Altmaier, Wolfgang Schäuble, Horst Seehofer, Thomas de Maizière, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, der junge österreichische Außenminister Sebastian Kurz und ein gewisser weiterer Österreicher namens Gerald Knaus und dessen ESI-Thinktank?
Wir schließen uns hinsichtlich der finalen Beurteilung des Sachbuchs
Die Getriebenen – Merkel und die Flüchtlingspolitik: Report aus dem Inneren der Macht
den Worten des Politikwissenschaftlers Rainer Zitelmann an, der in einem Gastbeitrag im online-Debatten-Magazin ›The European‹ spürbar beeindruckt wie folgt anmerkte: „Ich lese sehr viele politische Bücher, doch dies ist das mit Abstand Beste, das ich seit Jahren gelesen habe. Wer dieses Buch nicht gelesen hat, kann über Angela Merkel und die Flüchtlingskrise nicht mitreden.” Der namhafte Historiker prophezeit: „Dieses Buch wird mit Sicherheit noch in 100 Jahren von Historikern als wichtige Quelle herangezogen, wenn sie die Flüchtlingskrise des Jahres 2016 und Angela Merkels Politik analysieren. Das Buch hätte einen Preis verdient.”
Die wohl spannendste Polit-Reportage (ISBN 978-3-8275-0093-9) des Jahres
Die Getriebenen – Merkel und die Flüchtlingspolitik: Report aus dem Inneren der Macht
ist als gebundene Ausgabe im Schutzumschlag beim Siedler Verlag erschienen und kostet € 19,99.
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